Manche Menschen verschlagen einem regelrecht den Atem… leider ist daran allerdings häufig ein unangenehmer Mundgeruch schuld – und der ist weit verbreitet.
Ursachen für schlechten Atem, also Halitose oder Halitosis, gibt es viele: in den meisten Fällen sind Mikroben dafür verantwortlich, die zu Billionen in unserem Mund siedeln. Diese Bakterien zersetzen die Speisereste zwischen den Zähnen. Die dabei entstehenden flüchtigen Schwefelverbindungen riechen leider sehr unangenehm.
Im Idealfall spült unser Speichel diesen Biofilm weg und verhindert so Mundgeruch. Empfehlenswert ist deshalb auch, die Zähne und auch die Zwischenräume, evtl. sogar die Zunge nach dem Essen zu reinigen. Solch gründliche Mundhygiene beugt zudem auch Karies und Parodontose vor – die übrigens ebenfalls Mundgeruch verursacht.
Mundgeruch hat aber natürlich auch sehr viel mit unseren Essgewohnheiten zu tun: Wer stark würzt, viel Zwiebeln oder Lauch in jeglicher Form verwendet, der hat nun mal einen strengen Atem. Aber auch deftiger Käse wirkt sich auf den Geruch aus dem Mund aus; Kaffee übersäuert den Mundraum; Alkohol wiederum trocknet die Schleimhäute aus. Und auch Nikotin, eine Erkältung oder eine Entzündung im Mundraum können die Ursache für den unliebsamen Begleiter sein.
Da Mundgeruch zu den Tabuthemen des öffentlichen Lebens zählt und für Betroffene enorm unangenehm ist, versuchen viele von ihnen diesen zu überdecken. Dagegen helfen altbewährte Hausmittel, die – neben einer guten Mundhygiene – zu vorübergehender und auch anhaltender Besserung führen können. Dabei richtet sich die Anwendung natürlich nach dem individuellem Geschmack, aber auch nach der Ursache des Mundgeruchs:
- Gewürznelken kauen: sie wirken bei Entzündungen im Mundraum neutralisierend und schmerzlindernd. Weitere hilfreiche Gewürze sind Fenchel- und Anissamen.
- Basilikum-Tee trifft nicht jedermanns Geschmack, hat aber ebenfalls eine desinfizierende Wirkung.
- Mit Salzwasser oder auch Meersalz spülen zählt zu den einfachsten, aber auch wirkungsvollsten Spülungen. Besonders bei kleinen Verletzungen kann diese Spülung die Heilung beschleunigen, da sie die Anzahl an schädlichen Keimen im Mund reduziert.
- Auch Salbei- und Kamillentee helfen lauwarm ebenfalls gut gegen Mundgeruch durch Entzündungen.
- Frische Petersilie oder Wacholderbeeren neutralisieren Gerüche.
- Pfefferminz-Tee erfrischt beim Gurgeln den Atem.
- Spülungen aus nativem Oliven- oder Sesamöl ein bis zwei Minuten lang auf nüchternen Magen verändern die Lebensbedingungen der Bakterien im Mundraum und sorgen dafür, dass sie sich nicht mehr so stark vermehren.
- Auch schwarzer Tee hemmt das Wachstum von Bakterien und somit die Produktion von Schwefelwasserstoff.
- Ausreichend Wasser trinken neutralisiert u.a. die Säuren aus dem Kaffee und regt die Speichelbildung an.
- Kaugummi und Zitrone, evtl. auch als Spülung unterstützen ebenfalls die Speichelbildung.
- Eine dünne Scheibe frischer Ingwer auf der Zunge erfrischt mit seinen ätherischen Ölen den Atem und lindert zudem Verdauungsstörungen.
- Ein Naturjoghurt ohne Zuckerzusätze täglich hilft, den Schwefelwasserstoffgehalt im Mund zu reduzieren. Und die Milchsäurebakterien wirken nebenbei positiv auf den Darm.
- Antibakterielle Mundwasser aus dem Handel, etwa eine Chlorhexidin-Lösung, sind ehr mit Umsicht zu verwenden: sie können zwar Bakterien abtöten, aber leider auch viele Mikro-Organismen, die zu einer normalen Mundflora gehören. Wenn Sie es natürlicher haben möchten, verwenden Sie besser eine lauwarme Verdünnung von naturtrüben Apfelessig.
- Orangensaft, möglichst frisch gepresst, hilft, wenn bei einer Diät schlechter Atem entsteht – und stillt zudem das Hungergefühl.
- Eine Kur mit Propolis aus dem Bienenstock ist sinnvoll, wenn der Geruch vom Magen kommt.
- Singen ist eine Reinigung des Mundraumes der besonderen Art: die Vibration der Stimmlippen löst Essensreste. Selbst wenn Sie dabei nicht gleich von Mundgeruch befreit werden, so ist der psychologische Effekt nicht zu unterschätzen.
Hausmittel eignen sich allerdings nur in den Fällen, in denen der Mundgeruch kein wirkliches Problem zur Ursache hat. Wenn jedoch trotz Zahnhygiene und Hausmitteln keine Besserung des Mundgeruches eintritt, sollten Sie einen Spezialisten zur Rate ziehen, etwa einen Zahnarzt. Geruch in der Mundhöhle kann aber auch von ganz anderen Erkrankungen des Körpers stammen. Etwa von Helicobacter pylori, einer Bakterienart, die für Magen- und Darmgeschwüre verantwortlich ist. Oder auch von Stoffwechsel- und andere Erkrankungen, die mit Mundgeruch verbunden sind: süßlicher Atem kann eine Nebenerscheinung von Diabetes ein, bei ammoniumartig riechenden Atem besteht die Gefahr einer Nierenerkrankung.
In den meisten Fällen jedoch lässt sich der unschöne Mundgeruch durch konsequente Behandlung bändigen – damit es wieder heisst: Rote Lippen soll man küssen (Cliff Richard 1963).
Vielen Dank für den interessanten Artikel.
Habe Ihn sofort an einen Betroffenen weitergeleitet.
Übrigens, der neue Internetauftritt gefällt mir sehr gut.
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Dallmayr