Vleischvurst

Neulich im Supermarkt. Wo bisher zwei, drei Sorten an Räucher- und Seidentofu im Kühlregal lagen, waren auf einmal mehrere mannshohe Kühlschränke voll mit Fleischersatzprodukten. Die Auswahl ist riesig: Von fleischloser Salami über veganem Hackfleisch bis hin zu pflanzlichem Gyros ist alles dabei.

Sogar die großen Fleischverarbeitungsunternehmen mischen kräftig mit. Offenbar bringt zur Zeit jeder Fleischfabrikant, der etwas auf sich hält, fleischlose Produkte auf den Markt, die aber wie Fleisch aussehen.

Doch warum wird Nicht-Fleisch so verarbeitet, dass es so aussieht wie Fleisch?

Vorweg: Die Zahl der Vegetarier (und auch Veganer) ist in den letzten Jahren kräftig gestiegen. Ein schöner und gesunder Trend. Zum einem sind pflanzlicher Fette wesentlich gesünder als tierische und zum anderen sinkt somit die Nachfrage nach der Fleischproduktion. Die ab den 1950ern stark gestiegene Fleischnachfrage hat u.a. zu den grausamen Massentierhaltungsanlagen geführt, in denen Schlachttiere ein qualvolles Dasein fristen. Fleisch gehörte also in den letzten Dekaden wie selbstverständlich täglich auf unseren Speiseplan.

Liegt darin der Grund, dass Tofu & Co in Fleischoptik gebracht werden? Haben wir so sehr eine Ernährung verinnerlicht, die mittags aus „Fleisch, Kartoffeln und Gemüse“ besteht und abends aus der Scheibe Brot mit Wurst?

Wahrscheinlich macht der Fleischersatz in Originaloptik (gern auch von den Herstellern als Vleisch und Vurst bezeichnet) den Einstieg ins vegetarische Leben einfacher, da Essgewohnheiten weiter beibehalten werden können. Auch wenn manche Produkte schon etwas seltsam anmuten – z.B. ein vegetarisches Entenbrustfilet, bei dem sogar die typische Entenhaut nachgebildet ist.

Für den Neuling ist die Auswahl teilweise überfordernd, zumal diese Produkte auf unterschiedlichen Rohstoffen basieren.

Die drei wichtigsten Grundstoffe sind Soja, Seitan und Lupinen. Soja wird in fermentierter Form als Tofu oder Tempeh angeboten. Seitan wird aus Weizeneiweiß hergestellt und Lupinen gehören zu den Pflanzen, die auch in unseren Breiten schon lange als Futterpflanzen angebaut werden.

Darüber hinaus gibt es Produkte, die auf klassischem Gemüse basieren. Meistens wird hier ein Gemüsemix mit einem hohen Anteil von Erbsen verwendet, welche eine recht hohen Proteingehalt aufweisen.

Zudem gibt es rein vegane Produkte und vegetarische, die oftmals Molke beinhalten.

Und natürlich gibt es alles auch in Bioqualität – hier besteht auch die Sicherheit, naturreine Produkte ohne künstliche Geschmacksstoffe und ohne genveränderte Zutaten zu erhalten.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie schon Fleischersatz probiert? Kommt bei Ihnen  ein Tofuwürstchen auf den Grill? Oder sind Sie bereits komplett auf fleischfrei umgestiegen? Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen!

2. August 2016

Kommentar hinterlassen

  • (will not be published)


− sechs = 1