Integration

Lets talk about Integration!

Statements zur Integration von Arbeitssuchenden mit Migrationshintergrund. Damit sind alle Menschen gemeint, die auf der Suche nach Arbeit und Lebenssicherheit nach Deutschland kommen.

Es gibt drei wesentliche Bestandteile, die in dieser gesellschaftlichen und wirtschaftpolitischen Aufgabe die treibenden Kräfte sind:

Die Arbeitssuchenden mit Migrationshintergrund:

Ihre Motivation kommt aus dem Traum von einem lebenswerten Leben. Das kann in ihrer Heimat durch wirtschaftliches oder/und politisches Missmanagement oder durch Krieg und Verfolgung unmöglich für sie geworden sein.

Die internationalen demographischen Statistiken sprechen eine klare Sprache. In Entwicklungs- und Schwellenländern kommt es schon jetzt zu Bevölkerungssteigerungen, die Generationen von jungen Menschen hervorbringen, die im eigenen Land nicht leben und arbeiten können.

Das Informationszeitalter bringt Bilder und Nachrichten überall hin. Die Informationen kommen ungefiltert überall an und erzeugen Hoffnungen und Sehnsüchte. Filme, Werbung und Propaganda erzählen vom guten Leben in den Ländern der wirtschaftlich gut aufgestellten Weltgegenden.

Globalisierung birgt Herausforderungen und Chancen. Nationale und kontinentale Abschottung funktionieren nicht mehr. Besonders seit die totalitären islamischen Staaten aus dem Gleichgewicht geraten sind, haben sich die Wanderströme auf dem Landweg nach Europa aufgemacht. Die Wanderung wird noch befeuert durch die dort stattfindenden kriegerischen Auseinandersetzungen. Das unterschiedliche soziale Gefälle wird auf Ausgleich drängen.

Als neue Absatzmärkte und Teilnehmer des globalen Produktionsprozesses werden diese Menschen und Länder erst eintreten, wenn die politische Situation wirtschaftliches Handeln wieder ermöglicht. Das gleiche gilt für Afrika.

 

Betriebe in Deutschland

besonders die noch nicht globalisierten kleinen und mittleren Unternehmen und Handwerksbetriebe:

Die lokale Demographie fördert die Diskussion über den Facharbeiter-Mangel. Auch wenn die Zahlen darüber immer wieder umstritten sind, gibt es in vielen Berufen einen bereits heute eklatanten Mangel an Interessenten für die typisch deutsche „Duale Ausbildung“. Eine lange Liste der Agentur für Arbeit zählt die sogenannten Mangelberufe auf. Engagierte Auszubildende oder bereits fachlich Vorgebildete kommen über die Zuwanderung in die Betriebe und bringen frische Ideen mit ein.

Auch vor kleinen Unternehmen und Handwerkern macht die Globalisierung nicht Halt. Die eigenen Produkte und Dienstleistungen werden stets breiter über die nationalen Grenzen hin angeboten. Da sind Facharbeiter, die Land, Leute und Sprache aus der eigenen Geschichte kennen, als Türöffner sehr willkommen. So können Angebot und Nachfrage viel besser abgestimmt werden. Die neuen Mitarbeiter mit Migrationshintergrund bringen neue Aspekte in  die kreative ein und steigern so die Zufriedenheit der breiteren Kundengruppen.

Bei aller positiver Perspektive aus diesen neuen Möglichkeiten für die Unternehmer besteht die große Herausforderung darin, die Stammbelegschaft gut mit in diese Öffnung hineinzuführen. Die Öffnung für Menschen von Außen wird nur über die Bereitschaft dazu von Innen kommen. Es sind nicht nur kulturelle Brücken zu schlagen. Das Unternehmen darf von den Neuen das Einfügen in die gewohnten Strukturen fordern und von den traditionellen Mitarbeitern das offene Annehmen des Neuen erwarten. Es muss drüber gesprochen werden.

 

Verwaltung und Gesellschaft:

Die in Deutschland entstandenen fein differenzierten Berufsbilder werden für Einwanderer zu einer Herausforderung. Die Agentur für Arbeit gleicht die ausländischen Qualifizierungen mit den heimischen Anforderungen ab und vermittelt gezielte Weiterqualifizierung. Dabei helfen Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern. Davon profitieren Arbeitnehmer und Betriebe.

Überlegungen zur Abstufung der komplexen Ausbildungsstände in mehrere Stufen von Berufsbildung sollen auch nicht so tief ausgebildeten Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen.

Für Menschen mit fehlenden Deutschkenntnissen werden breitere Angebote für sprachliche und kulturelle Integrationskurse bereit gestellt.

Die Finanzierung vieler dieser Maßnahmen ist durch kommunale, staatliche oder europäische Förderprogramme gesichert. Ein breiter Sektor sogenannter „Social Entrepreneurs“ kommerzialisiert dieses Leistungsangebot und unterstützt dabei die öffentlichen Verwaltungen. Stiftungen loben eigene Programme aus.

Leider fehlen oft die Kenntnisse und Zugänge dazu bei den Betrieben und betroffenen Zuwanderern.

Als Lösungsansatz bietet sich ein professionelles Integrationsmanagement an, das sich für die Öffnung in den Betrieben einsetzt, keine Scheu vor den Menschen mit und ohne Migrationshintergrund hat und den Zugang zu Programmen und Lösungen bereithält. Da steht die deutsche Wirtschaft noch am Anfang des Weges.

Die Autorin Martina Reichlist Netzwerkpartnerin und engagiert sich auf verschiedenen Ebenen im bürgerschaftlichen Ehrenamt. Sie kennt Migranten mit unterschiedlichem Hintergrund. Bei IN VIA München e.V. erteilt sie Nachhilfe für Schüler und Berufsschüler, die als unbegleitete Flüchtlinge in München ankamen. Über das Sozialreferat der Stadt München engagiert sie sich als Familienpatin und im Helferkreis Gräfelfing arbeitet Sie als Jobpatin und Coach für Jobpaten. Im Rahmen von AMIGA, einer weiteren Initiative der Stadt München hat sie durch gezieltes Coaching einem europäischen Migranten den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt ermöglicht. Ihre Motivation ist es, Menschen zu helfen. Darüber hinaus sammelt sie erweiterte praktische Erfahrungen, die sie in ihrer Coaching-Arbeit mit Führungskräften umsetzt.

 

1. August 2016